Das Fahrrad und die Stadtratswahl in Radebeul
Im Vorfeld der Kommunalwahl am 9. Juni hat sich der ADFC mit Kandidaten der Parteien getroffen und sie zu ihren Schwerpunkten für für den Radverkehr in der Stadt befragt. Im Folgenden finden Sie eine Kurzfassung unserer Mitschriften.
Freie Wähler
Teilnehmer: Herr Kraske
Kernaussagen:
- FW in Radebeul sehen sich als Förderer und Unterstützer das Radverkehrs
- Widerstände im Stadtrat kommen eher aus Teilen der CDU als aus der (bei diesem Thema eher inaktiven) rechten Fraktion
- FW halte das Radverkehrskonzept für kein gutes Konzept, weil Maßnahmen nicht priorisiert und nicht mit einer Zeitleiste versehen sind
- FW fordern die Erstellung einer Prioritätenliste und deren öffentliche Diskussion (Anmerkung CW: passt gut zur unserem Plan Prioritätenliste und deren Veröffentlichung auf der Erfolgekarte https://apps.adfc-dresden.de/erfolgekarte/?id=147) für wichtig; Verwaltung sieht das eher kritisch (?)
- Forderung nach Fahrradstraßen für Schulwege in Ost-West-Richtung wird unterstützt
- OB möchte vor Kommunalwahl keine kontroversen Diskussionen zum Thema Radverkehr -> gebremste Aktivitäten
CDU:
Teilnehmer Dr. Reusch, Herr Jacobi, Herr Müller, Maximilian Speidel
Die CDU hat eine eigene Zusammenfassung geschrieben:
https://www.cdu-radebeul.org/aktuelles/2024/gespraechsabend-mit-dem-adfc-radebeul
Darüber hinaus hat sich der ADFC noch notiert:
- Die CDU unterstützt die Gleichberechtigung alles Verkehrsteilnehmer
- Wir brauchen ein ganzheitliches Verkehrskonzept
FDP:
Teilnehmer: Matthias Schneider (3. der Liste für Radebeul)
- Zufrieden mit der Umsetzung des Radverkehrskonzepts:
ein klares Ja! - Schwerpunkte der FDP zum Verkehr in Radebeul:
Kompromisse für alle Verkehrsmittel erforderlich - Was sollte getan werden:
1. An allen Hauptstraßen sollten funktionierende Radwege geplant werden.
2. Wo es wenig Kosten verursacht und Gefahr besteht, sollte schneller umgesetzt werden. - Allgemein: Er fragt sich, warum immer gleich alle Verkehrsvorhaben so teuer werden
- Bewertung: ADFC Radebeul
Für Radfahrer wenig Engagement und Interesse. Wir müssen da noch einige Aufklärungsarbeit leisten (haben an diesem Abend schon angefangen
SPD:
Thomas Weist (1. der Liste für Radebeul, Sprecherteam ADFC Radebeul), Andreas Schurig (3. der Liste für Radebeul, ehemaliger Sächs. Datenschutzbeauftragter)
- Zufrieden mit der Umsetzung des Radverkehrskonzept: Überhaupt nicht!
Es geht alles viel zu langsam. Prioritätenliste besteht zunächst eher für kleine Maßnahmen. Inhaltlich enthält das Radverkehrskonzept sehr gute Ansätze. - Schwerpunkte der SPD zum Verkehr in Radebeul: „Mobilität neu denken“
Radverkehr mit Anbindung an Dresden, Coswig und das Oberland planen und umsetzen
Entzerrung Auto- und Radverkehr durch parallele Fahrradstraßen zu den Hauptverkehrsrouten, dabei Fahrradstraßen für KFZ Verkehr öffnen, nicht aber für Durchgangsverkehr - Bedürfnisse und Sicherheitsinteressen von Rad- und Fußgängern sind bei Planung und Umsetzung Verkehrsinfrastruktur stärker zu berücksichtigen, z.B. durch verstärkte Sanierungen im Nebenstraßennetz.
- Fahrradparken soll an allen S-Bahn Bahnhöfen möglich sein, dabei höhere Taktung der S-Bahnen
Finanziell werden in Radebeul die Prioritäten falsch gesetzt. Millionen Euro werden für Karl-May-Museum, Stadtarchiv etc. ausgegeben. Soziale Belange und Verkehrsinfrastruktur werden vernachlässigt. So ist für Radverkehrs- und Fußweg-Maßnahmen nur eine Viertelmillion jährlich vorgesehen, davon bringt die Stadt nur 37.500 Euro auf, der Rest sind Fördermittel.
Bündnis 90/Die Grünen:
Aufgrund von Terminschwierigkeiten erfolgte kein Stammtisch mit Bündnis 90/ Die Grünen. Wir veröffentlichen daher die Stellungnahme, die uns schriftlich von Angela Zscheischler (Listenplatz 3 für Grüne) übersendet wurde:
Schwerpunkte für den Radverkehr in der Stadt Radebeul
- Zügige Umsetzung des bereits beschlossenen Radverkehrskonzeptes und der darin enthaltenen Prioritätenliste
- Besonderes Augenmerk auf sichere Schulwege
- Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer – Forderung zur Erstellung eines Mobilitätskonzeptes für die Stadt, das alle Verkehrsträger sowie Umstiegsmöglichkeiten zum ÖPNV darstellt
- Sichere Abstellanlagen an allen Bahnhöfen
- Zügige ordnungsrechtliche Maßnahmen gegen Falschparker auf Fuß- und Radwegen